NIE WIEDER ! Antifaschistischer Wegweiser Bensheim 1933 - 1945
Bei einer Stadtführung oder einem Rundgang durch Bensheim kann man die schönen Seiten von Bensheim bewundern. Ein Rundblick vom Kirchberghäuschen über die friedliche Stadt wird von allen geschätzt. (Siehe Bensheimer Sehenswürdigkeiten auf YouTube)
Doch es gab auch schlimme Zeiten: Wer kennt es nicht, das Bild der alten Frau vom März 1945 inmitten einmarschierender Amerikaner in der oberen Hauptstraße, fassungslos angesichts der zerstörten Stadt? Nach zwölf Jahren nationalsozialistischen Terrors lag auch Bensheim in Schutt.
Viele Opfer waren zu beklagen: Die jüdischen Bürger waren verschleppt, viele von ihnen ermordet. Mitglieder der Arbeiterparteien waren festgenommen und in KZs gebracht worden. Menschen aus anderen Ländern waren nach Bensheim verschleppt worden und mussten hier Zwangsarbeit leisten. Priester wurden verfolgt und verhaftet.....
Und kurz vor der Befreiung: Die Gestapo ermordet zwölf Gefangene am Kirchberg, erschießt und vergräbt amerikanische Kriegsgefangene, die Zwangsarbeiter werden abtransportiert....
All dies darf nicht in Vergessenheit geraten.
Gerade in der Auseinandersetzung mit neonazistischen Umtrieben sollen uns diese Verbrechen mahnen, wohin Rassismus und Ausländerfeindlichkeit im Extrem führen können.
Einige Informationen zu dieser Seite Bensheims sind in unserer 15seitigen Broschüre zusammengetragen. Damit können Sie den alternativen Stadtgang auch selbstständig durchführen. Unsere "Ergänzungen" dazu bieten noch tiefer gehende Informationen. Unten auf der Seite finden Sie einen Link zum Downloaden dieser Broschüre. Oder Sie bestellen sich diese Broschüre; es kostet Sie nur die Versandkosten. Kontaktformular Bestellungen
Ein Stadtgang auf den Spuren des Naziterrors - aber auch des Widerstands - im Zentrum Bensheims (Vom Friedhof Mitte zum Standort der ehemaligen Synagoge in der Nibelungenstraße) dauert etwa 1,5 - 2 Stunden, je nach Interesse der Teilnehmer. Z.B. führten Thomas Graubner und Gerd Helbling eine Gruppe am 11.09.2016 für das Politnetz Darmstadt. Oder im Rahmen des Begleitprogramms für die Ausstellung "Legalisierter Raub" am 14. April 2018. Wir vermitteln Ihnen gerne eine Führung. Siehe Kontaktformular Nächste öffentliche Führung: Sonntag, 11. Mai 2025, 14.00 Uhr. Eine Anmeldung über das Kontaktformular oder Telefon ist notwendig. Tel.: 06251-9874613 |
Eine wichtige Station des alternativen Stadtgangs ist das Mahnmal für die Synagogenzerstörung in der Nacht zum 10.11.1938 am Bendheimplatz:
Der Platz am Standort der ehemaligen Synagoge heißt seit 13. Mai 2009 Bendheim-Platz. Dort ist der Gedenkstätten-Quader aufgestellt. Der im Artikel hervorgehobene Vorsitzende des Landesverbands der jüdischen Gemeinden Hessens, Moritz Neumann, ist leider im Juni 2016 verstorben.
Die ehemalige Auerbacher Synagoge, das Grab der Zwangsarbeiter am Bergfriedhof in Auerbach oder das ehemalige KZ-Außenlager in Bensheim-Hochstätten gehören nicht zur Stadtführung in der Kernstadt. Auch die Kriegsgräberstätte muss aus Zeitgründen gesondert besucht werden. Ebenso der Gedenkstein am Kirchberg oder die Gedenkstele für die kurz vor Kriegsende Erschossenen am Wasserreservoir.
Aus der Broschüre " NIE WIEDER " - Beispielseite
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Erschießungen/Hinrichtungen Wasserwerk
Den antifaschistischen Wegweiser können Sie hier herunterladen: