Nur 3 Tage fehlten zur Freiheit: Die Kirchbergmorde
Die Rheinbrücken bei Gernsheim und Worms wurden noch am 19. bzw. 20. März 1945 von deutschen Soldaten zerstört. Jedoch schon am 22./23 März gelang es General George S. Patton bei Nierstein über den Rhein zu setzen. Davon wird sicherlich auch die Gestapo in Bensheim erfahren haben. Die wollten sich natürlich auch absetzen, aber wohin mit den Gefangenen ? Frühmorgens am 26. März überquerten amerikanische Truppen bei Hamm und südlich von Worms den Rhein und schon am 27. März wurde Bensheim besetzt und befreit. Jetzt kam heraus, dass drei Tage davor, am 24. März, zwölf deutsche und ausländische Gefangene, Männer und Frauen von der Gestapo am Kirchberg ermordet worden waren.
Fritz Kilthau und Peter Krämer haben das Geschehene gründlich recherchiert und die Ergebnisse in ihrem Buch 3 Tage fehlten zur Freiheit veröffentlicht.
Zu den Kirchbergmorden gibt es auch einen Podcast des Museums Bensheim mit Dr. Fritz Kilthau: Die Kirchbergmorde Folge 2
Nazimorde am Kirchberg: 70 Jahre danach - Gedenkgang März 2015:
Am Samstag, dem 28. März 2015 trafen sich ca. 150 Menschen am Amtsgericht in der Wilhelmstraße in Bensheim, um den Todesmarsch der Gefangenen nachzuvollziehen. Sie liefen vom Amtsgericht hoch zum Gedenkstein. Dieser wird über den Brunnenweg, dann über einen schmalen Pfad zum Kirchberg hinauf, erreicht.
Lesen Sie dazu den Artikel des Bergsträßer Anzeiger vom 30. März 2015: Zur Erinnerung an den Todesmarsch.
weiter auch: Fritz Kilthau und Peter Krämer " 3 Tage fehlten zur Freiheit "
Nazimorde am Kirchberg: 60 Jahre danach - Gedenkgang März 2005:
Im Jahr 2005 zum 60. Jahrestag schrieb die Frankfurter Rundschau am 24. März 2005:
Drei Tage fehlten bis zur Befreiung.
Nazimorde am Kirchberg: 50 Jahre danach - März 1995:
Zum 50. Jahrestag der Kirchbergmorde übenahm der Arbeitskreis um den Gewekschafts-sekretär Gerd Helbling (ab 1996 Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger) wieder federführend die Organisation einer Gedenkveranstaltung. Als Mitveranstalter beteiligten sich: Der Magistrat der Stadt Bensheim, der Synagogenverein Auerbach, das DGB-Ortskartell Bensheim, die GEW Bergstraße, die SPD Bensheim, die Grüne Liste Bensheim, die FWG Bensheim und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes BdA Kreis Bergstraße.
Für die Stadt Bensheim sprach Stadtradt Born in Stellvertretung für Bürgermeister Georg Stolle. Dobrin Panajatov (Geige) von der Musikschule hatte den musikalischen Teil übernommen. Franz Apfel sprach die einleitenden Worte, Peter E. Kalb das Schlusswort. Emil Carlebach brachte die Erfahrungen eines KZ-Überlebenden mit ein. Anwesend war auch der Bruder eines Ermordeten: Helmut Hangen aus Worms.
Nazimorde am Kircberg: 40 Jahre danach - März 1985:
Der erste Gedenkgang zur Erinnerung an die Kirchbergmorde fand am 23.März 1985 statt. Fritz Kilthau und Peter Krämer hatten mit ihrer Forschungsarbeit ein großes Interesse erzeugt.
Weiter auch: Fritz Kilthau und Peter Krämer:
Und über die Ermordung dreier junger Soldaten beim alten Wasserreservoir. |